Großartige Heldentaten: Herrmann verleiht ‚Courage-Medaille‘
München, 16. September 2021 (stmi). Vergewaltiger aufgehalten, Einbrecher ertappt, Räuber festgehalten, bei Schlägereien eingegriffen – 34 mutige Bürgerinnen und Bürger aus ganz Bayern haben durch ihr beherztes Eingreifen Zivilcourage bewiesen. Dafür wurde ihnen heute von Innenminister Joachim Herrmann und Landespolizeipräsident Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer im Rahmen einer Feierstunde die Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit verliehen.
Großartige Vorbilder
„Sie haben durch Ihr mutiges und beherztes Handeln einen wertvollen Beitrag zur Inneren Sicherheit in unserem Land geleistet“, lobte Herrmann die Geehrten. „Wir brauchen solche Menschen wie Sie, die Zivilcourage zeigen. Sie alle sind großartige Vorbilder. Darauf können Sie stolz sein!“
Würdevolles Andenken an Dominik Brunner
In seiner Ansprache erinnerte der Innenminister an Dominik Brunner. Brunner starb nach einem grausamen Angriff, als er am 12. September 2009 Jugendliche vor einem gewalttätigen Übergriff in der S-Bahn beschützen wollte. Um Brunner ein würdevolles Andenken zu bewahren, findet die Verleihung der sogenannten 'Courage-Medaille' seither in zeitlicher Nähe zu seinem Todestag statt. Nach Hermanns Worten zeigt das tragische Schicksal, wie schnell mutige Helfer selbst in Gefahr geraten können.
Nicht wegschauen und sofort Polizei verständigen
„Umso mehr verdient das Engagement unserer Geehrten unseren Dank und Hochachtung“, betonte Herrmann. Klar ist aber auch, dass sich niemand in Lebensgefahr bringen muss. Oftmals ist schon sehr geholfen, nicht wegzuschauen und gleich die Polizei zu verständigen.
Wertvolle Tipps zum richtigen Verhalten in Gefahrensituationen finden Sie beispielsweise unter www.polizei-beratung.de oder bei allen kriminalpolizeilichen Beratungsstellen der Bayerischen Polizei.
Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit
Seit 25 Jahren verleiht das bayerische Innenministerium die Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit. Unter dem Motto 'Courage bringt Sicherheit' werden Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet, die in besonderer Weise Zivilcourage und Hilfsbereitschaft für Menschen in Not gezeigt haben.
Die heute ausgezeichneten Bürgerinnen und Bürger haben in folgenden Fällen Hilfe geleistet:
Ansbach: Frau Martina Geret und Herr Gerhard Popp
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Im März 2020 suchte in Ansbach ein mit einer Sturmhaube maskierter und mit einem 30 cm langen Küchenmesser bewaffneter Mann einen Gerichtsvollzieher in seinem Büro heim. Hintergrund war eine geplante Zwangsräumung. Der Täter griff den Gerichtsvollzieher sofort an und wollte nun mit dem Messer auf sein hilfloses Opfer einstechen.
Aufgrund der Hilferufe eilten Sie, Herr POPP, aus dem angrenzenden Büro zu Hilfe und stürzten sich auf den Täter.
Sie, Frau GERET, kamen ebenfalls gleich aus Ihrem Büro und setzen Ihr Pfefferspray gegen den Täter ein. Daraufhin flüchtete der Täter aus dem Büro, konnte aber zwei Tage später festgenommen werden.
Liebe Frau GERET, lieber Herr POPP, durch Ihr couragiertes und selbstloses Handeln haben Sie vermutlich das Leben des Opfers gerettet. Herzlichen Dank!
München: Herr Erhan Akkuscu, Herr Aleksandar Andjelkovic, Frau Nilay Kadic
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Am 3. Oktober 2017, gegen 22:05 Uhr, hörten Sie drei, Herr AKKUSCU, Herr ANDJELKOVIC und Frau KADIC, eine Frau im Bereich der Quiddestraße in München um Hilfe rufen und sahen kurz darauf, dass besagte Frau von einem Mann auf dem Boden fixiert wurde.
Spätere polizeiliche Ermittlungen ergaben, dass sich die geschädigte Frau auf dem Nachhauseweg befunden hatte, als sie unvermittelt von einem Unbekannten angegriffen wurde. Sie konnten zu dritt den alkoholisierten Beschuldigten von der zierlichen Geschädigten ziehen und bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Bei seiner Festnahme hatte der Täter noch den Reißverschluss seiner Hose geöffnet.
Die Geschädigte erlitt infolge des Übergriffs Prellungen, Verletzungen an der Nase sowie einen Schock.
Der Vorfall fand in der medialen Berichterstattung große Beachtung, Der Täter wurde zwischenzeitlich wegen versuchter Vergewaltigung und Körperverletzung rechtskräftig zu einer Freiheitsstrafe von 11 Monaten (auf Bewährung) verurteilt.
Liebe Frau KADIC, lieber Herr AKKUSCU, lieber Herr ANDJELKOVIC, nur durch Ihr beherztes und schnelles Handeln konnte der Täter von der Fortsetzung einer schweren Straftat abgehalten, festgenommen und später verurteilt werden.
München: Frau Carolin Adolphi
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An einem Januarabend 2018 hebelten zwei Einbrecher die Terrassentüre eines Reihenhauses in München auf. Gottseidank fiel das Frau ADOLPHI auf, einer Nachbarin, die zufällig vorbeikam. Mutig sprachen Sie die beiden Täter an. Diese versuchten dann auch gleich zu fliehen.
Sie konnten aber einen der Einbrecher an der Jacke festhalten. Der Mann konnte sich zwar losreißen, aber ohne seine Jacke. Das war Pech für ihn und seinen Kumpanen: Anhand der in der Jacke aufgefundenen Gegenstände konnten die Täter letztlich ermittelt und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt werden.
Ohne Ihr couragiertes und entschlossenes Einschreiten, Frau ADOLPHI, wären die Einbrecher sicher nicht so schnell gefasst worden. Hut ab vor so viel Mut!
Dingolfing: Herr Maximilian Eineichner, Frau Christine Eineichner-Schmidt
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Am 2. Oktober 2019 wurde der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern um 19:29 Uhr über Notruf ein aktueller Einbruch mitgeteilt.
Vor dem Tatanwesen traf die Streifenbesatzung Herrn Maximilian EINEICHNER und Frau Christine EINEICHNER-SCHMIDT an. Sie hielten einen Mann fest, der fortwährend versuchte zu flüchten.
Im Nachgang konnte man das Geschehen rekonstruieren:
Ein Täter hatte einer alleinstehenden 82-jährigen Dame in ihrem Garten aufgelauert und sie in ihr Haus gestoßen. Herr EINEICHNER, der zusammen mit seiner Frau im Nachbarhaus wohnt, hörte seine Nachbarin schreien. Frau EINEICHNER-SCHMIDT verständigte umgehend die Polizei und liefen eilig zum Hauseingang des Nachbaranwesens.
Zu zweit gelang es Ihnen, den Täter bis zum Eintreffen der Polizei trotz heftiger Gegenwehr festzuhalten.
Anschließend leistete Frau EINEICHNER-SCHMIDT zusammen mit einer Polizeibeamtin Erste Hilfe. Der Täter hatte - vermutlich in Raubabsicht - die ältere Dame bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und ihr zudem mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf geschlagen.
Herr EINEICHNER und Frau EINEICHNER-SCHMIDT, allein Ihrem äußerst couragierten Handeln ist es zu verdanken, dass der Täter von seinem Opfer ablassen musste und diese schwere Straftat rasch geklärt werden konnte. Sie haben Ihrer Nachbarin damit wahrscheinlich sogar das Leben gerettet.
Eching: Frau Susanne Rörentrop, Frau Nina Jacobi
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Ein brutaler Fall aus Eching bei Neufahrn: In den frühen Morgenstunden im Februar 2018 lauerte ein Mann einer Frau in deren Wohnung auf und versuchte sie zu überwältigen, indem er ihr unter anderem mit einem Gummihammer auf den Kopf schlug.
Frau RÖRENTROP und Frau JACOBI, Sie sind die Nachbarinnen der Geschädigten, hörten ihre Schreie und eilten ihr sofort zu Hilfe. Sie konnten den Täter so bedrängen, dass dieser flüchtete. Dabei gelang es Ihnen, ihm die Sturmhaube vom Gesicht zu reißen, was letztlich seine Identifizierung ermöglichte.
Der Täter konnte somit noch am gleichen Tag festgenommen werden und wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
Frau RÖRENTROP und Frau JACOBI, durch Ihr mutiges Eingreifen bewiesen Sie beide ein hohes Maß an Zivilcourage, das nicht alltäglich ist. Respekt!
Freising: Herr Georg Leinthaler
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Am 30. Dezember 2018, gegen 23:00 Uhr, kam es im Bereich eines Schulparkplatzes in Freising zu einem Messerangriff eines 24-Jährigen auf einen 48-Jährigen. Der Täter stach hierbei mehrfach auf sein Opfer ein. Herr LEINTHALER, Sie führten zu diesem Zeitpunkt gerade Ihren Hund aus und bemerkten aufgrund der Dunkelheit lediglich, dass zwei Personen offenbar stritten bzw. hörten dumpfe Schläge. Geistesgegenwärtig riefen Sie zweimal: „Was ist hier los, was machen Sie hier?“ Daraufhin flüchtete der Täter.
Schließlich fanden Sie den Geschädigten blutüberströmt vor und kümmerten sich um diesen, bis die Einsatzkräfte, die zu diesem Zeitpunkt bereits von einem Nachbarn verständigt worden waren, eintrafen. Der Flüchtige konnte wenig später von Polizeibeamten der PI Freising festgenommen werden und wurde in der Zwischenzeit rechtskräftig zu 12 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Herr LEINTHALER, durch Ihre Initiative und das verbale Einwirken ließ der Tatverdächte von seinem Opfer ab. Dadurch haben Sie weitere schwerwiegende Gesundheitsschäden oder gar die Tötung des Opfers verhindert.
Freising: Herr Marco Schmidt
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Herr SCHMIDT war im April 2019 kurz vor Mitternacht mit der Münchner S-Bahn unterwegs. In Neufahrn stiegen zwei Personen zu, die das dortige Volksfest besucht hatten. Einer von beiden war stark alkoholisiert und wurde zunehmend aggressiv gegenüber den anderen Fahrgästen. Als sein Begleiter versuchte, dies zu unterbinden, bekam er einen Faustschlag in das Gesicht.
Sie, Herr SCHMIDT, ergriffen dann die Initiative und versuchten beruhigend auf den jungen Mann einzuwirken, um die anderen Fahrgäste zu schützen, leider erfolglos. So kam es in der Folge zu einer Rangelei. Ihnen gelang es, den Randalierer zu Boden zu bringen. Dabei verletzten Sie sich aber im Schulterbereich. Trotzdem konnten Sie den Täter solange fixieren, bis er an der Endhaltestelle Freising von der Polizei in Gewahrsam genommen werden konnte.
Lieber Herr SCHMIDT, Ihre Zivilcourage verdient große Anerkennung!
Amberg: Herr Markus Donhauser, Herr Markus Graf
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Herr DONHAUSER und Herr GRAF, Sie bemerkten am 29. Dezember 2018 im Vorbeifahren eine körperliche Auseinandersetzung mehrerer Personen auf dem Bahnhofsvorplatz in Amberg. Mehrere Täter schlugen und traten auf zwei Personen ein. Sie hielten daraufhin sofort an und eilten zum Ort des Geschehens, um zu helfen.
Sie beide stellten sich zwischen die Angreifer und ihre beiden Opfer und forderten die Täter auf, ihre Attacken sofort einzustellen. Herr DONHAUSER, Sie wurden daraufhin unvermittelt von allen vier Beschuldigten geschlagen und getreten. Ein Angreifer trat Ihnen, Herr GRAF, in den Rücken.
Das Jugendschöffengericht Amberg verurteilte den Haupttäter wegen Gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von 2 Jahren und 7 Monaten, seine drei Mittäter wurden zu Bewährungsstrafen zwischen 6 und 13 Monaten verurteilt.
Herr DONHAUSER und Herr GRAF, Sie stellten sich mutig und entschlossen einer Übermacht an Angreifern entgegen und wurden bei dem Versuch zu helfen, selbst zu Opfern. Durch Ihr couragiertes Handeln stellten die Täter letztlich ihre Attacken ein und ergriffen die Flucht.
Augsburg: Schülerin
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Zur Mittagszeit im Oktober 2018 verschaffte sich ein 21-Jähriger Zugang zu einer Grundschule. Dort versuchte er, eine 9-jährige Schülerin auf der Toilette zu vergewaltigen.
Eine Mitschülerin wurde auf die Situation aufmerksam. Sie hat nicht lange gefackelt und genau das Richtige gemacht: Umgehend hat sie ihren Klassenlehrer verständigt.
Dieser lief sofort zur Toilette. Es gelang ihm, den 21-Jährigen trotz Gegenwehr zu überwältigen. Die Schulleiterin kam ihm dann zu Hilfe. Zusammen hielten sie den sich heftig wehrenden Täter bis zum Eintreffen der Polizei fest.
Alle drei haben absolut vorbildlich und höchst couragiert gehandelt. Besonders stolz kann die damals 9-jährige Schülerin sein. Sie ist heute mit Abstand die Jüngste, die mit der Couragemedaille ausgezeichnet wird. Das hat nicht nur einen Zusatzapplaus verdient. Sie erhält von uns zusätzlich einen Gutschein für einen Besuch bei der Münchener Reiterstaffel!
Augsburg: Herr Christoph Andreas Borys
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Am 4. September 2018, um 14:00 Uhr, kontrollierte eine Zugbegleiterin im Regionalexpress von Ulm nach Augsburg die Fahrausweise der Reisenden. Ein Mann und eine Frau konnten keine Fahrkarten vorzeigen und behaupteten, diese verloren zu haben. Daraufhin forderte die Zugbegleiterin das alkoholisierte Paar auf, an der nächsten Haltestelle auszusteigen, um dort Fahrscheine zu kaufen.
Noch vor dem Zughalt stand die Frau auf und versetzte der Zugbegleiterin unvermittelt einen Kopfstoß in das Gesicht, so dass sie sofort aus der Nase blutete.
Sie, Herr BORYS, haben den Tathergang als Mitreisender beobachtet. Sie sind umgehend eingeschritten, indem Sie den Notruf 110 wählten und sich anschließend schützend vor die Zugbegleiterin stellten. Mit einer halbgefüllten, großen Flasche aus Hartplastik schlug die Beschuldigte Ihnen auf den Hinterkopf, verletzte Sie dadurch und bespuckte und beschimpfte Sie.
Durch Ihr vorbildliches und couragiertes Verhalten, haben Sie, Herr BORYS, weitere körperliche Angriffe auf die Zugbegleiterin verhindert und durch Ihr Einschreiten trugen Sie zur Aufklärung mehrerer Körperverletzungsdelikte bei, die das Paar am selben Tag begangen hatte.
Oberschleißheim: Herr Johann Hettler
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An einem Junimorgen 2018 waren Sie, Herr HETTLER, in Oberschleißheim gerade auf dem Weg zur Arbeit, als Sie Ihre Vermieterin in ihrer Wohnung laut um Hilfe schreien hörten.
Sie zögerten nicht und traten daraufhin die versperrte Tür auf. In der Küche kniete der Sohn der Vermieterin auf dessen Mutter. Sie schubsten ihn weg und konnten ihn auf dem Boden liegend bis zum Eintreffen der Polizei festhalten. Zuvor hatte der Sohn seine Mutter mit einem Obstmesser attackiert und erheblich verletzt.
Wären Sie, Herr HETTLER, nicht so entschlossen dazwischen gegangen, hätte Ihre Nachbarin vermutlich noch schlimmere Verletzungen davongetragen. Hut ab vor so viel Courage!
München: Frau Nina Kimmel
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Sie, Frau KIMMEL, waren am 02. November 2018, gegen 14:30 Uhr, in München Sendling mit Ihrem Kind und Ihrem Hund in der Nähe der Cimbern-Apotheke unterwegs, als die Angestellte der Apotheke um Hilfe schreiend vor den Laden trat.
Diese war kurz zuvor von einem Mann mit Messer überfallen worden. Frau KIMMEL verfolgte den Täter bis zu seinem abgestellten Pkw. Als der Täter auf Sie, Frau KIMMEL, aufmerksam wurde, zogen Sie sich zurück, merkten sich aber zuvor das Kennzeichen des Pkw und informierten sofort die Polizei.
Liebe Frau KIMMEL, Sie haben mutig, entschlossen und couragiert gehandelt. Durch Ihre Einsatzbereitschaft konnte der 32-jährige Täter schnell ermittelt und festgenommen, sowie zwischenzeitlich rechtskräftig verurteilt werden.
München: Herr Edris Mehrzad
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Im April 2018 beobachteten Sie, Herr MEHRZAD, in München, wie ein Räuber mehrfach versuchte, einem jungen Mann die Tasche zu entreißen. Das Opfer war aufgrund seiner starken Alkoholisierung in einem nahezu hilflosen Zustand.
Sie gingen gleich dazwischen, konnten den Täter zu Boden bringen und bis zum Eintreffen der Polizei festhalten.
Ohne Ihr couragiertes Einschreiten wäre das Opfer vermutlich ausgeraubt worden. Auch hätte der vorbestrafte Räuber nicht so schnell festgenommen werden können. Wer weiß, ob er dann noch weitere Taten verübt hätte. Vielen Dank für Ihr höchst vorbildliches Verhalten!
München: Herr Jörg Hoier
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Am Nachmittag des 17. März 2019 beobachteten Sie, Herr HOIER, in München Schwabing von Ihrem Balkon aus, wie drei Männer sich auffällig vor dem Nachbaranwesen aufhielten. Die Männer warteten dort offensichtlich darauf, dass die Luft rein ist. Zwei der Männer stiegen dann über die Einzäunung des Anwesens, während der Dritte „Schmiere stand“.
Als Sie wenig später Scheibenklirren vernahmen, begaben Sie sich zum Anwesen und konnten einen der Drei so lange festhalten, bis die Polizei eintraf. Die beiden anderen Täter konnten zunächst flüchten. Im Rahmen der späteren Beschuldigtenvernehmung benannte der Festgenommene seine beiden Mittäter, die wenig später in ihren Wohnungen vorläufig festgenommen werden konnten.
Dank Ihrer Aufmerksamkeit und Ihres mutigen Einschreitens konnte ein Einbruch verhindert werden.
München: Herr Fabio Feldkamp
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Im Dezember 2019 waren Sie, Herr FELDKAMP, zusammen mit weiteren Mitschülern in einem Münchner Einkaufszentrum. Dort bemerkten Sie, wie ein Mann mehrfach den Arm zum sogenannten Hitlergruß nach oben streckte und dabei auch entsprechende Parolen von sich gab. Das wollten Sie unterbinden und sprachen ihn an. Der Mann reagierte aber sehr aggressiv und schlug Ihnen ins Gesicht.
Gottseidank haben Sie dann auch bei der Polizei Anzeige erstattet. So konnte der Täter ermittelt und festgenommen werden, ein 56-Jähriger ohne festen Wohnsitz.
Lieber Herr FELDKAMP, Ihr Verhalten war höchst vorbildlich. Anstatt wegzuschauen und wegzuhören, haben Sie schon als 15-Jähriger tolle Zivilcourage gezeigt!
München: Herr Zakaria Faska, Herr Martin Reim
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Am 15. Dezember 2018 befanden Sie, Herr FASKA und Sie, Herr REIM, sich jeweils in Ihren Wohnungen des Tatortanwesens in München Trudering, als Sie Hilfeschreie einer Frau vernahmen.
Die um Hilfe schreiende Nachbarin war im Fahrstuhl des Anwesens von ihrem ehemaligen Lebensgefährten mit einem Messer bedroht worden. Er äußerte hierbei, dass er sie umbringen wolle. Als er schließlich mit dem Messer zugestochen hatte, kamen Sie, Herr FASKA, zu Hilfe, zogen den Täter vom Aufzug weg und redeten beruhigend auf ihn ein. Zu diesem Zeitpunkt erschienen auch Sie, Herr REIM, und übernahmen das von Herrn FASKA dem Täter mittlerweile abgenommene Messer. Herr FASKA folgte dem Täter, der die Flucht ergriffen hatte und Herr REIM kümmerte sich um die schwer verletzte Frau. Er verständigte auch die Rettungskräfte.
Nur durch Ihr couragiertes Einschreiten wurde die Geschädigte vor schwereren Verletzungen, vielleicht sogar vor Tötung bewahrt.
Der Täter wurde zwischenzeitlich zu einer Freiheitsstrafe von 11 Jahren verurteilt.
Wessobrunn: Herr Ignaz Schönherr, Frau Karin Bauer
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An einem Maiabend 2020 griff ein massiv unter Drogen stehender 32-Jähriger eine 87-Jährige an, die sehr abgeschieden in der Einöde im Bereich Wessobrunn wohnt. Während der Täter brutal auf die Frau einschlug, kündigte er auch an, sie töten zu wollen.
Als Spaziergänger haben Sie, Frau BAUER und Herr SCHÖNHERR, die Hilfeschreie gehört und sind sofort zum Anwesen geeilt. Noch vor Ihrem Eintreffen konnte sich die Geschädigte verletzt ins Haus flüchten und versperrte die Haustüre. Der Täter stand davor. An der Haustüre sahen Sie Blutspuren. Daraufhin setzten Sie einen Notruf ab. Dadurch rastete der Täter völlig aus, zerschlug mit den Krücken der Geschädigten das Fenster der Haustüre und flüchtete anschließend. Im Rahmen der Fahndung konnte die Polizei ihn dann festnehmen. Das Motiv der Gewalttat ist aber weiterhin unklar.
Liebe Frau BAUER, lieber Herr SCHÖNHERR: Hätten Sie nicht so beherzt reagiert, wer weiß, was der Täter der hilflosen 87-Jährigen noch alles angetan hätte… Respekt vor so viel Courage!
Ruhpolding: Herr Cyrille Peter Abele, Herr Michael Daburger, Herr Michael Koch
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Am 06. September 2020, gegen 02:00 Uhr nachts, kam es in Ruhpolding zu einem Widerstand durch einen 18-jährigen Mann gegen vier eingesetzte Beamte der PI Traunstein. Während der darauffolgenden Fesselung kam eine 20-köpfige Gruppe auf die Beamten zu, bedrängte diese und forderte die Freilassung des Beschuldigten.
Mitglieder des Trachtenvereins GTEV D’Rauschberger-Zell kamen den Polizisten zu Hilfe und stellten sich schützend um die am Boden arbeitenden Beamten herum. Bei den Helfern handelte es sich um Sie, Herr ABELE, Herr DABURGER und Herr KOCH.
Letztendlich hielten Sie den Beamten bis zum Ende des Einsatzes den Rücken frei, indem Sie sich immer wieder schützend vor die arbeitenden Beamten stellten und die Menge so fern hielten. Dieses couragierte Verhalten war sehr vorbildlich und vor Ort eine große Hilfe.
Ruhpolding: Herr Burhan Hodzic
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An einem Maiabend 2019 wurde ein italienischer Gastwirt auf dem Nachhauseweg vor seinem Anwesen von zwei Räubern überfallen. Bewaffnet mit „Elektroschockern“ wollten sie die Tageseinnahmen erbeuten. Der geschädigte Gastwirt wehrte sich dagegen, bekam aber gottseidank auch tatkräftige Unterstützung von Anwohnern, insbesondere von Ihnen, Herr HODZIC:
Sie konnten einen zur Tatzeit 16-jährigen Täter bis zum Eintreffen der Polizeistreife festhalten, trotz heftiger Gegenwehr. Unter anderem hat Sie der Räuber in den Oberarm gebissen.
Mit Ihrem engagierten Einschreiten konnten Sie nicht nur den Raub verhindern. Dank Ihrer "Festnahme" konnte die Polizei auch die insgesamt drei Mittäter ermitteln. Allesamt wurden mittlerweile zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt.
Lieber Herr HODZIC, herzlichen Dank, dass Sie so viel Zivilcourage gezeigt haben!
Marktoberdorf: Herr Peter Plötz
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Sie, Herr PLÖTZ, waren am 26. März 2019, gegen 14:10 Uhr, Kunde in der Aldi-Filiale in Marktoberdorf und bekamen mit, wie ein Wohnsitzloser zu randalieren begann. Dieser warf eine Vielzahl von Weinflaschen aus dem Weinregal und räumte so das Weinregal leer. Sekt- und Weinflaschen schleuderte er zu Boden und in Richtung unbeteiligter Kunden. Schließlich bedrohte er mit einem abgebrochenen Flaschenhals den Filialleiter. Mit der abgebrochenen Flasche in der einen und einer noch ganzen Flasche in der anderen Hand, ging er auf den Filialleiter zu.
Sie, Herr PLÖTZ, zögerten nicht, näherten sich dem Mann von hinten, schickten dabei noch andere Kunden weg, die sich der Szene nähern wollten und zerrten den Mann schließlich ruckartig am Halskragen nach unten, sodass er nach hinten stürzte, die Flaschen fallen ließ und zu Boden fiel.
Sie hielten ihn am Boden fest und fixierten ihn zusammen mit dem Filialleiter bis zum Eintreffen der Polizeistreife am Boden während er sich die ganze Zeit herauszuwinden versuchte.
Nur durch Ihr sehr schnelles und couragiertes Eingreifen konnte weiterer Schaden von anderen Anwesenden, die in einer Vielzahl im Aldi-Markt zugegen waren, abgewendet bzw. verhindert werden. Insbesondere der Filialleiter war durch den Täter höchst gefährdet.
Lohr Am Main: Herr Denny Sahlender, Herr Guido Wolf
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An einem Novembermorgen 2020 versuchte ein Rauschgiftabhängiger in Lohr am Main, einer 16-jährigen Schülerin ihr Handy zu rauben. Dabei kam es zu einem Gerangel, bei dem sich die junge Frau zwar losreißen konnte, aber der Täter sie wieder einholte. Dabei ließ sich der Täter selbst nicht von der Polizeiinspektion in unmittelbarer Nachbarschaft abbringen.
Sie, Herr SAHLENDER, gingen jedenfalls mutig auf den Täter zu und schrien diesen an, dass er die Frau loslassen solle. Das machte er dann auch und wollte fliehen. Pech für ihn war nur, dass Sie, Herr WOLF, als Wagenpfleger der Polizeiinspektion zufällig das Geschehen bemerkt haben. Sie konnten den Täter trotz heftiger Gegenwehr festhalten und in das Polizeigebäude drängen. Dort wurde er dann von Ihren Polizeikollegen in Empfang genommen.
Lieber Herr SAHLENDER, lieber Herr WOLF, mit Mut und viel Courage haben Sie einen Räuber gestellt und eine Schülerin vor Schlimmeren bewahrt. Respekt!