160 Jahre Diakonie Neuendettelsau
München, 09.05.2014Sperrfrist 19:30 Uhr! 160 Jahre Diakonie Neuendettelsau - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gratuliert zur Erfolgsgeschichte und würdigt 160 Jahre Dienst am Menschen
+++ Genau 160 Jahre nach ihrer Gründung feierte die Diakonie Neuendettelsau heute ihren Jubiläumstag. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann würdigte das mit 6.500 Mitarbeitern und 200 Einrichtungen zweitgrößte diakonische Werk Deutschlands: "Die Diakonie Neuendettelsau stellt seit jeher den Mensch in den Mittelpunkt ihres Handelns. Es erfahren vor allem diejenigen Hilfe, die sie am nötigsten brauchen: Die Kranken, Schwachen und Bedürftigen unserer Gesellschaft. Das verdient höchste Anerkennung und Respekt." +++
Der evangelisch-lutherische Theologe Wilhelm Löhe aus Fürth gründete am 9. Mai 1854 die Diakonie Neuendettelsau als Diakonissenanstalt für kranke, arme und sozial schwache Menschen. Mit diesem Hilfsangebot konnte er vor Ort die soziale Schieflage in Folge der Industrialisierung abfedern. Die Diakonissen verbreiteten von dort das Gedankengut der diakonischen Bewegung in die ganze Welt – sogar bis nach Nordamerika.
Die Diakonie Neuendettelsau hat sich mittlerweile zum größten diakonischen Träger Bayerns entwickelt und ist nach Bethel sogar der Zweitgrößte Deutschlands mit Vertretungen auch in Polen, Spanien und Rumänien. Die Palette an Angeboten reicht von Kindertagesstätten und Schulen über Wohn- und Arbeitsplätze für Menschen mit geistiger Behinderung bis hin zu Kliniken und Senioreneinrichtungen. „Die Diakonie ist Anwalt der hilfsbedürftigen und benachteiligten Menschen. Ihr Augenmerk gilt der gesellschaftlichen Teilhabe für alle. Gerade die Dienste an Menschen für Behinderung haben dort eine lange Tradition“, betonte der Innenminister. Betreut werden dort mehr als 2.000 behinderte Menschen mit Wohn- und Arbeitsgelegenheiten sowie mit ambulanten Unterstützungsdiensten. Die Einrichtungen der Diakonie Neuendettelsau bieten auch zirka 2.400 Seniorinnen und Senioren Leistungen auf hohem fachlichen Niveau. Herrmann: „Deshalb hat die Bayerische Staatsregierung die Alten- und Pflegeeinrichtungen auch mit 4,6 Millionen Euro gefördert.“
Auch im Bildungsbereich setze die Diakonie Neuendettelsau Maßstäbe. Die Studiengänge „Pflegemanagement und Pflegewissenschaften“ der evangelischen Hochschule Nürnberg wurden maßgeblich auf ihre Initiative hin eingerichtet. Seit dem Wintersemester 2012/2013 setzt die eigene Hochschule der Diakonie in Fürth wesentliche Akzente in Pflege und Gesundheitswesen. Herrmann: „Dieses großartige Engagement unterstützte die Staatsregierung zuletzt mit mehr als 1,5 Millionen Euro bei der Umnutzung der ehemaligen Schickedanz-Villa.“ Die Wilhelm-Löhe-Schule für angewandte Wissenschaften kröne die 160-jährige Erfahrung der Diakonie in der Gesundheitsausbildung.
Das Diakonische Werk Bayern insgesamt ist heute mit 3.500 Einrichtungen und über 60.000 Mitarbeitern der zweitgrößte bayerische Wohlfahrtsverband. Fast 15 Prozent der bayerischen Einrichtungen für ältere Menschen, 11 Prozent der ambulanten sowie 12 Prozent der stationären Pflegeeinrichtungen sind in Trägerschaft der Diakonie.