Neuheiten des Bahn-Fahrplans Bayern 2015

München, 01.12.2014

Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann zum Bahn-Fahrplan 2015: "Attraktives Angebot im Schienenpersonennahverkehr erfreut sich in Bayern großer Beliebtheit - Neuer Fahrplan startet mit zahlreichen Neuerungen und Angebotsverbesserungen - Bahn immer sicherer"

+++ "Unser Angebot im Schienenpersonennahverkehr in Bayern wird von unseren Bürgerinnen und Bürgern sehr gut angenommen. Das belegen auch die Fahrgastzahlen, die seit der Bahnreform vor knapp 20 Jahren um mehr als zwei Drittel gestiegen sind. Wir bauen unser Angebot ständig konsequent weiter aus. Allein heuer haben wir rund 121 Millionen Zugkilometer bestellt. Der neue Fahrplan startet wieder mit zahlreichen Neuerungen und Angebotsverbesserungen", erläuterte Verkehrsminister Joachim Herrmann anlässlich des bevorstehenden Fahrplanwechsels zum 14. Dezember in München. Gemeinsam mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für Bayern, Klaus-Dieter Josel, stellte Herrmann die Neuheiten des Bahnfahrplans 2015 in Bayern und die Neuerungen im DB-Fernverkehr vor. Gleichzeitig zogen Herrmann und Josel Bilanz für die im letzten Jahr neu gestartete Werdenfelsbahn. Diese hat sich nach Anlaufschwierigkeiten mittlerweile in der Kundenzufriedenheit stark verbessert und liegt im Qualitätsranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft momentan unter den besten zehn der 26 bayerischen Regionalverkehrsnetze. +++

Ebenfalls sehr erfreulich für Herrmann: "Bahnfahren in Bayern wird immer sicherer." So ging die Zahl der Rohheitsdelikte, also insbesondere Körperverletzung, in öffentlichen Verkehrsmitteln bayernweit im letzten Jahr von 2.237 (2012) auf 2.195 Fälle (2013) zurück. Ebenfalls einen Rückgang gab es bei den Sachbeschädigungen, von 2.686 (2012) auf 2.451 Fälle (2013). Der Innenminister führt diese Entwicklung auf die hohe Präsenz von Polizei und Sicherheitsdiensten sowie insbesondere auf den beständigen Ausbau der Videoüberwachung an Bahnhöfen, Haltestellen und in Verkehrsmitteln zurück. Laut Herrmann wurde die Videoüberwachung im öffentlichen Personenverkehr in den letzten Jahren auch Dank seiner Initiative und der kräftigen Förderung durch die Bayerische Staatsregierung kontinuierlich ausgebaut. In München sind mittlerweile in 58 S-Bahnhöfen und im Hauptbahnhof insgesamt 582 Kameras installiert (= Ausbaustand August 2014: + 40 Bahnhöfe und + 353 Kameras mehr als 2013). In Nürnberg werden an den Bahnhöfen mittlerweile 88 Kameras betrieben (+5). Dazu kommen 400 Kameras und damit 160 mehr im U-Bahnnetz Nürnberg/Fürth, die nun alle Bahnsteige und eine Vielzahl von Verteilergeschossen überwachen. "Aufgrund unserer positiven Erfahrungen werden wir die Videoüberwachung im öffentlichen Personenverkehr noch weiter auszubauen", machte Herrmann deutlich.

In Nordostbayern wird es zum Fahrplanwechsel die größten Veränderungen seit zehn Jahren geben. Dort startet die 'Länderbahn' mit der Betriebsaufnahme der 'Oberpfalzbahn' ihre zweite Betriebsstufe. Die erste Betriebsstufe war vor einem Jahr mit dem niederbayerischen Teilnetz 'Waldbahn' gestartet. Für die Verbindung Regensburg–Marktredwitz–Schirnding bedeutet das ein völlig neues Regionalzugkonzept. Das Zugangebot zwischen Regensburg und Marktredwitz nimmt um 30 Prozent zu, bis 20.00 Uhr gibt es täglich einen umsteigefreien Stundentakt. Zwischen Regensburg und Schwandorf stehen mit den Angeboten der 'Oberpfalzbahn', der DB und des ALEX täglich halbstündliche Verbindungen zur Verfügung. Auch auf der 'Chamer Spinne' werden die Zugleistungen durch die Oberpfalzbahn ausgeweitet, zusätzlich kommen generalüberholte RegioShuttles zum Einsatz. Bei den Fahrplänen von 'agilis' und beim ALEX gibt es kleinere Anpassungen, die zu sehr guten Anschlussknoten in Regensburg und Schwandorf führen, und zwar jeweils zur halben und zur vollen Stunde. Auf der Strecke des 'Franken-Sachsen-Express' Nürnberg–Dresden konnte gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen ein sehr attraktives Angebot auf die Beine gestellt werden. Weil in Sachsen künftig elektrisch, in Bayern aber mit Diesel-Neigetechnik gefahren wird, müssen die Fahrgäste in Hof umsteigen. Das ist jedoch komfortabel am selben Bahnsteig möglich. Die Gesamtreisezeit zwischen Nürnberg und Dresden liegt bei vier Stunden und 22 Minuten. Im Stundentakt verkehrt der Franken–Sachsen–Express alternierend über Bayreuth und Marktredwitz. Zwischen Nürnberg und Bayreuth über Pegnitz verkehren die Züge Montag bis Freitag alle halbe Stunde.

Der Fahrplan der 'Mittelfrankenbahn' bleibt weitgehend unverändert. Um aber den Abendverkehr attraktiver zu gestalten, verkehren jetzt an Freitagen und Samstagen sowie vor ausgewählten Feiertagen Regionalbahnen in den Abendstunden, welche die schwach nachgefragten Züge früh morgens am Wochenende ersetzen.

In Unterfranken gibt es künftig auf dem 'Kissinger Stern' ein verbessertes Fahrplankonzept. Hier werden alle Taktzüge in Ebenhausen getrennt beziehungsweise vereinigt. So können deutlich mehr umsteigefreie Verbindungen bis Schweinfurt Stadt angeboten werden. Zudem wird der Abendverkehr ausgeweitet. Auf der 'Mainfrankenbahn' werden die letzten Taktlücken an den Verkehrstagen Montag bis Freitag geschlossen. Hier entstand außerdem der neue Halt in Schonungen, der zwischen Schweinfurt und Bamberg Bestandteil des Bayern-Taktes ist. Zwischen Aschaffenburg und Darmstadt verkehrt abends ein Zugpaar.

Auch in Niederbayern bringt der Fahrplanwechsel kleinere Anpassungen. So werden zum Beispiel die an den Sommerwochenenden zwischen Ulm und Passau verkehrenden Radlzüge der 'agilis' auf dem Streckenabschnitt zwischen Regensburg und Plattling in den Regionalbahntakt integriert. Auf der 'Waldbahn' verkehrt der Abendzug zwischen Plattling und Deggendorf wieder täglich bis Zwiesel. Auch nachts um 1.00 Uhr fährt noch ein Zug nach Zwiesel. Er ermöglicht eine flotte Spätverbindung von München zum Bayerischen Wald.

Für den 'Filzenexpress' München Ost–Grafing Bahnhof–Wasserburg (Inn) Bahnhof bringt der neue Fahrplan den lange angestrebten Stundentakt montags bis freitags bis 22.00 Uhr. An Samstagen und Sonntagen verkehren die Züge zweistündlich. Auf dem übrigen Netz der 'Südostbayernbahn' wird das bewährte Fahrplankonzept durch einige Verbesserungen weiter aufgewertet. Hierzu zählen etwa die zusätzlichen Halte der Regionalbahn Mühldorf–Salzburg in Taxham und Mülln-Altstadt.

Im Bayerischen Oberlandnetz wurden schon während des laufenden Fahrplanjahres mehrere Maßnahmen zur Fahrplanstabilisierung umgesetzt. Diese haben zu einer besseren Gesamtpünktlichkeit beigetragen. Nun werden in den Abendstunden wieder alle Züge zwischen München und Bad Tölz nach Lenggries umsteigefrei fahren, um den Reisekomfort für die Fahrgäste deutlich zu erhöhen.

Der Betriebsstart der 'Werdenfelsbahn' im vergangenen Jahr verlief nicht reibungslos. Die DB-Regio hat aber rasch Abhilfe geschaffen. Im Qualitätsranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft schneidet die Werdenfelsbahn jetzt erfreulich positiv ab. Da noch immer einige Neufahrzeuge fehlen, sind umsteigefreie Fahrten von München nach Reutte voraussichtlich erst ab März 2015 möglich.

Auch der Betriebsstart des 'Meridian' vor einem Jahr verlief nicht planmäßig. Mittlerweile hat sich die Lage aber positiv entwickelt. Jetzt wird das Angebot weiter optimiert. Statt einzelner wenig nachgefragter Taktverdichter auf der Strecke zwischen München und Salzburg gibt es im Berufsverkehr zusätzliche Fahrten zwischen München und Kufstein. Die 'Mangfallbahn' hat einen neuen Haltepunkt in Hinrichssegen, und mit einem zusätzlichen Abendzug wird der Stundentakt zwischen Holzkirchen und Rosenheim bis Mitternacht ausgeweitet.

Im Berchtesgadener Land werden mit dem Fahrplanwechsel im Knoten Freilassing die Anschlüsse zum Fernverkehr und zum Meridian in Richtung München verbessert. Neue Frühverbindungen an den Wochenenden bieten Tagesausflüglern zusätzliche Optionen.

Neues Highlight bei der S-Bahn München ist die Integration der elektrifizierten Linie A in die S 2. Ab dem Fahrplanwechsel gibt es umsteigefreie und deutlich schnellere Verbindungen zwischen der Region Dachau und der Münchner Innenstadt. Hier werden auch die Betriebszeiten angepasst. Sie erstrecken sich von 5.00 Uhr morgens bis 1.00 Uhr nachts und umfassen auch die beliebten Nachtschwärmerzüge. Die Fahrzeit zwischen Altomünster und München Hauptbahnhof beträgt künftig weniger als eine Stunde. Auf der S 4 wird in der morgendlichen Berufsverkehrszeit der lange geforderte Verstärkerzug angeboten. Er fährt ab Buchenau um 8:03 Uhr. Auch abends gibt es ein Zusatzangebot, und zwar täglich eine weitere Fahrt ab München Ost bis Geltendorf. Zwischen München Ost und Grafing Bahnhof bringen zusätzliche Fahrten am Freitagnachmittag Entlastung.

Beim 'Fugger-Express' in Schwaben wurden der Fahrzeugeinsatz und die Verkehrshalte an die Fahrgastnachfrage angepasst, nachmittags sind die Abfahrten in München gleichmäßiger verteilt.

Im Allgäu kommen mit dem Fahrplanwechsel auf den Linien München–Memmingen, München–Kempten und München–Füssen verstärkt neuwertige Doppelstockwagen sowie neue Diesellokomotiven der Baureihe 245 zum Einsatz.

"Der Bayern-Takt ist ein System ständiger Anpassungen, der Fahrplan 2015 also nur eine Momentaufnahme. Wir werden den Fahrplan im Schienenpersonennahverkehr natürlich weiterhin verbessern. Dafür sind insbesondere Planungen und Wettbewerbsprojekte für die Folgejahre schon im vollen Gange", so der Minister abschließend.