Projekt "Porzellanstraße International" in Selb
München, 13.08.2015Innen- und Bauminister Joachim Herrmann beim Start der Internetseite und zum Abschluss des Projekts "Porzellanstraße International" in Selb: "Auf den Spuren des Weißen Goldes" - Weiteres touristisches Highlight in der Porzellanregion¬ - Großer Impuls für den grenzüberschreitenden Tourismus - 34 Millionen Städtebauförderung für Selb
+++ "Selb erstrahlt wieder ganz im alten Glanz des weißen Goldes, das sein Wirtschafts- und Kulturleben über Generationen hinweg geprägt und es weltbekannt gemacht hat. Mit dem Abschluss des Projekts 'Porzellanstraße International' und dem Startschuss für die dazugehörige Website kann die ganze Region an den Ruhm vergangener Tage anknüpfen." so Bayerns Innen- und Bauminister Joachim Herrmann heute im Selber Porzellanikon beim offiziellen Start der Internetseite. Der Freistaat habe seinerseits beste Voraussetzungen für den Tourismus geschaffen: Ausbau der Straßen, verkehrliche Anbindung nach Böhmen, Eisenbahnlückenschluss und Investitionen in den Städtebau. Herrmann: "Das ist ein klares Signal für die Zukunft und Stärkung der Region." +++
Die Unterstützung der Kommunen im ländlichen Raum bei der Bewältigung des Strukturwandels ist Herrmann ein wichtiges Anliegen. Nach Rückschlägen durch Schließungen und Insolvenzen in der Gegend der nordostbayerischen Porzellanproduktion lag nicht nur der Stolz der Bevölkerung in Scherben. Die Absatzkrise führte auch zu einer Zäsur in der Stadtentwicklung und zum Wegzug vieler junger Menschen wegen der fehlenden Arbeitsplätze. Herrmann: "Dem haben wir früh entgegengewirkt. Innerörtliche Leerstände und Brachflächen wurden beseitigt. So hat Selb Finanzhilfen von rund 34 Millionen Euro aus Mitteln der EU, des Bundes und des Freistaats bereitgestellt bekommen. So konnten wir gezielt im Rahmen der Städtebauförderung in den Erneuerungsprozess der Stadt investieren."
Auch die ehemalige Rosenthal Fabrik konnte mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, sowie des Kulturfonds Bayern und der Landes- und Oberfrankenstiftung für insgesamt 23 Millionen Euro als Industriedenkmal restauriert werden. Die Fabrik ermöglicht heute als ‚Porzellanikon‘ auf 8.000 m² Einblicke in die Geschichte der Porzellanindustrie. Es ist das größte Spezialmuseum für Porzellan.
Die rund 550 Kilometer lange Reise entlang der ‚Bayerische Porzellanstraße‘ verbindet die bestehenden und einstigen Porzellanproduktionsstätten und bewahrt das kulturelle Erbe, das durch den Tourismus nun eine Renaissance erfährt. Mit einem Finanzierungsvolumen von 500.000 Euro wurden aus EU-Fördermitteln die Räume Nordostbayern und Böhmen mit der Internetseite ‚Porzellanstraße International‘ touristisch verknüpft. Mit Infotafeln und wiederbelebten Wanderwegen, sowie speziellen Apps für Smartphones und Navigationsgeräten wurde die Gegend touristisch aufgewertet. Auf der Internetseite, die heute offiziell startet, sind die touristischen Attraktionen abrufbar.
Mit dem Ausbau wichtiger Verkehrsadern unterstützt der Freistaat zudem die Region. "So haben wir hier bereits in den letzten Jahren die Staatsstraße 2179 zwischen der A93 und dem Grenzübergang Selb-Asch ausgebaut." betont Herrmann. Außerdem wird die grenzüberschreitende Bahnlinie von Selb-Plößberg nach Asch reaktiviert. Ab Ende des Jahres werden wieder Züge zwischen den Partnerstädten Hof und Eger rollen. "Das ist ein großer Impuls für den grenzüberschreitenden Tourismus!" so Herrmann.