'Sicher zur Schule - Sicher nach Hause'
München, 14.09.2015Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann wünscht sich mehr Schülerlotsen - Mehr Schulwegsicherheit zu Schuljahresbeginn: Herrmann setzt auf weiteren Ausbau der Schulwegdienste, intensive Geschwindigkeitskontrollen an Schulen sowie Schwerpunktkontrollen zur Gurt- und Kindersicherungspflicht
+++ "Wir wollen noch mehr Schülerlotsen, Schulweghelfer, Schulbuslotsen und Schulbusbegleiter gewinnen", machte Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann heute deutlich und appellierte, dass sich möglichst viele weitere Bürgerinnen und Bürger ebensfalls tatkräftig für einen sicheren Schulweg engagieren. Herrmann stellte heute im Rahmen eines Aktionstags an einer Münchner Grundschule aktuelle Maßnahmen des bayerischen Verkehrssicherheitsprogramm 2020 'Bayern mobil - sicher ans Ziel' zur Erhöhung der Schulwegsicherheit vor. Zusammen mit der Gemeinschaftsaktion 'Sicher zur Schule - Sicher nach Hause' setzte der Verkehrsminister einen besonderen Schwerpunkt bei der Stärkung der Schulwegdienste. +++
Mit knapp 31.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ist laut Herrmann deutschlandweit gesehen jeder zweite Schulweghelfer in Bayern tätig. "Der Einsatz lohnt sich", so der Verkehrsminister. "In ganz Bayern hatten wir an keinem von einem Schulwegdienst betreuten Übergang jemals einen schweren oder gar tödlichen Schulwegunfall." Wie Herrmann erläuterte, wird mit den zusätzlichen Schulwegdiensten auf den zunehmenden Ganztagsunterricht in Bayern mitsamt Hausaufgabenbetreuung reagiert. "Wir werden unsere Schulweghelfer daher noch punktgenauer vor allem auch am Nachmittag und Abend einsetzen."
Der bayerische Verkehrsminister kündigte an, dass auch die Bayerische Polizei zum Schuljahresbeginn ein besonderes Augenmerk auf die Verkehrssicherheit der Schüler legt. "Unsere Polizistinnen und Polizisten werden in den kommenden Wochen vor allem Schulen und Schulwege verstärkt bestreifen", so Herrmann. Dazu kommen intensive Geschwindigkeitskontrollen mit modernen Überwachungsgeräten. Zudem werden die Polizisten auch die Sicherheit von Schul- und Linienbussen eingehend kontrollieren. "Ganz wichtig ist, dass die Schulkinder auch im Fahrzeug richtig gesichert sind", ergänzte Herrmann. "Daher startet unsere Polizei zu Schuljahresbeginn in ganz Bayern eine viertägige Schwerpunktkontrollaktion zur Überprüfung der Gurt- und Kindersicherungspflicht."
Nach den Worten Herrmanns setzt die Bayerische Polizei auch im neuen Schuljahr auf Sicherheitstrainings und flächendeckende Verkehrserziehung in den Jugendverkehrsschulen. Im vergangenen Jahr haben 380 Verkehrserzieher der Polizei mehr als 108.000 Schüler und damit rund 99 Prozent der bayerischen Viertklässler das sichere Fahrradfahren beigebracht. Zusätzlich appellierte Herrmann an die Eltern, mit ihren Kinder frühzeitig den Schulweg einzuüben. "Die vielerorts vorhandenen Schulwegpläne der Schulen und Kommunen geben wertvolle Hinweise für einen sicheren Schulweg." Außerdem müssen Eltern bei Fahrten zur Schule unbedingt die Verkehrs- und Parkregelungen vor den Schulgebäuden beachten.
2014 ereigneten sich in Bayern insgesamt 689 Schulwegunfälle (2013: 682) mit 757 verletzten Schülern (2013: 760). Dabei kamen im letzten Jahr drei Kinder ums Leben. In den beiden Vorjahren war jeweils nur ein einziger tödlicher Schulwegunfall zu beklagen. Rund 14 Prozent der Schulwegunfälle ereigneten sich zwischen 14:00 und 20:00 Uhr. 2015 kam es bis Anfang Juli zu 288 Schulwegunfällen (- 24 Prozent) mit 335 verletzten Schülerinnen und Schülern (-13 Prozent). Einen tödlichen Schulwegunfall gab es in Bayern in diesem Jahr bislang nicht.