Herrmann empfängt 30 Polizisten nach Rückkehr Auslandseinsatz Afghanistan und Kosovo
München, 29.10.2015Bayerische Polizei verstärkt im Auslandseinsatz: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann empfängt 30 Polizisten nach Rückkehr aus Afghanistan und Kosovo - Schutz der EU-Außengrenzen künftig auch durch bayerische Polizisten
+++ Die Bayerische Polizei wird sich auch in Zukunft tatkräftig an internationalen Polizeimissionen zur Stabilisierung von Krisenregionen beteiligen. Das hat heute Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in München bei einem Empfang für 30 Polizisten der Bayerischen Polizei deutlich gemacht, die seit Anfang 2014 aus einem Auslandseinsatz zurückgekehrt sind. "Unsere Polizisten haben einen wichtigen Beitrag für den Friedensprozess im Kosovo und in Afghanistan geleistet", lobte Herrmann. "Sie sind exzellente Botschafter unseres Landes!" Die gegenwärtige Flüchtlingswelle zeige, wie wichtig es sei, die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern, um eine weitere Abwanderung möglichst zu vermeiden. Es gehe um stabile Verhältnisse auf dem Balkan und in Afghanistan und vor allem um ein Leben in Würde, Freiheit und Sicherheit. +++
"In Kürze werden wir erstmals auch fünf Polizisten zur Europäischen Grenzschutzagentur 'Frontex' entsenden", kündigte Herrmann an. Er begrüße die Entscheidung der EU, die von Frontex koordinierten Einsätze an den EU-Außengrenzen deutlich zu intensiveren. "Das ist angesichts der immensen Flüchtlingsströme mehr als überfällig." Wie Herrmann erläuterte, sollen die bayerischen Polizisten voraussichtlich für zunächst drei Monate an den EU-Außengrenzen in Griechenland eingesetzt werden. "Von dort aus bewegt sich der Hauptstrom der Flüchtlinge über die Balkanroute nach Deutschland", so der Innenminister. Aufgabenschwerpunkt werde die Unterstützung bei der Identifizierung und Registrierung von Flüchtlingen sein, beispielsweise bei der Abnahme von Fingerabdrücken und bei Befragungen. Auch andere Bundesländer und der Bund stellen laut Herrmann Personal zur Verfügung. Nach derzeitigem Stand seien 50 deutsche Polizeibeamte zur Unterstützung von Frontex vorgesehen.
Nach den Worten Herrmanns beteiligt sich die Bayerische Polizei schon seit langem an internationalen Polizeimissionen. Seit Mitte 1999 waren bereits 334 bayerische Polizistinnen und Polizisten im Kosovo im Einsatz, aktuell sind fünf bayerische Polizisten vor Ort. Anfang November reise zusätzlich der Leiter der Polizeiinspektion Bad Neustadt a. d. Saale in die Region. "Der Aufgabenschwerpunkt unserer Polizisten im Kosovo ist die Beratung der örtlichen Polizei", erklärte Herrmann. "Zudem unterstützen sie bei der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität."
Neben dem langjährigen Engagement im Kosovo hat Bayern laut Herrmann seit Ende November 2009 auch 78 Polizisten zur Aus- und Fortbildung der afghanischen Polizei entsandt. Fünf von ihnen seien derzeit in der afghanischen Hauptstadt Kabul und in Mazar-e-Sharif im Einsatz. "Unsere aktuellen Schwerpunkte sind die Beratung des afghanischen Innenministeriums, die Nachbetreuung der Polizeiausbildungszentren und der Flughäfen in Mazar-e-Sharif und Kabul sowie die Unterstützung des Polizeihauptquartiers in Mazar-e-Sharif", erläuterte Herrmann. Darüber hinaus werden von den bayerischen Polizisten Speziallehrgänge für die Diensthundeausbildung, Dokumentenberatung und Sprengstoffentschärfung angeboten.
Die 30 aus dem Auslandseinsatz zurückgekehrten Beamten kommen aus Dienststellen in Amberg, Aschaffenburg, Augsburg, Bad Neustadt a. d. Saale, Bayreuth, Hof, Landshut, München, Nürnberg, Passau, Regensburg Rosenheim, Schweinfurt, Simbach am Inn und Starnberg.