Herrmann: Fuß runter vom Gas!
München, 08.07.2016Fuß runter vom Gas! - Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann verstärkt Kampf gegen Raser: Bayernweite Schwerpunktkontrollen der Polizei im Juli - Überhöhte Geschwindigkeit Killer Nummer Eins im Straßenverkehr - Landstraßen besonders unfallgefährdet
+++ "Raser müssen im gesamten Juli mit verstärkten Polizeikontrollen auf Bayerns Straßen rechnen", hat heute Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann an einer Kontrollstelle der Polizei an der B505 auf Höhe Schweinbach im Landkreis Bamberg angekündigt. Jedes Polizeipräsidium führe dazu gezielte Schwerpunktkontrollen an besonders unfallgefährdeten Stellen durch. Besonders im Visier habe die Bayerische Polizei Raser auf Landstraßen. "Dort führt zu schnelles Fahren zu den meisten tödlichen Verkehrsunfällen", mahnte Herrmann. Fast zwei Drittel der Verkehrstoten in Bayern (393 von 614) kamen letztes Jahr auf Landstraßen ums Leben, obwohl sich dort nur knapp über ein Viertel der Verkehrsunfälle ereignet haben (111.799 von 391.125). Viele dieser Unfälle gingen auf überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurück. Der Minister setzt vor allem auf einen nachhaltigen Lerneffekt. "Es geht uns nicht darum, möglichst viele Bußgelder zu verhängen", verdeutlichte Herrmann. "Um sich und andere vor Unfällen zu schützen muss die Devise lauten: Fuß runter vom Gas!" +++
Wie Herrmann erläuterte, ist zu schnelles Fahren eine der Hauptursachen für schwere Verkehrsunfälle. Rund ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle in Bayern gehen auf Raser zurück. 177 Menschen mussten deshalb 2015 auf Bayerns Straßen ihr Leben lassen (2014: 193). "Damit ist zu schnelles Fahren der Killer Nummer Eins im Straßenverkehr", betonte der Minister. "Diejenigen, die das immer noch nicht kapieren, müssen mit empfindlichen Geldstrafen und Fahrverboten rechnen." Beispielsweise kommen Fahrzeuge bei 30 Stundenkilometern bereits an einer Stelle zum Stehen, an der bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern aufgrund der menschlichen Reaktionszeit der Bremsvorgang noch gar nicht begonnen hat. Nicht nur für Fußgänger könne das fatale Folgen haben. Die meisten tödlichen Verkehrsunfälle passieren laut Herrmann in den Sommermonaten Juni, Juli und August. Offenbar verleite das häufig schöne Wetter viele Auto- und Motorradfahrer zu schnellem Fahren.
"Bei den Schwerpunktkontrollen achten unsere Polizistinnen und Polizisten auch auf die Gurtpflicht", ergänzte Herrmann. In Bayern war auch im letzten Jahr immer noch fast jeder vierte tödlich verunglückte Fahrzeuginsasse nicht angeschnallt (67 Tote). "Bitte anschnallen", appellierte daher der Verkehrsminister an die Gurtmuffel. "Leichter können Sie sich nicht vor schweren Unfallfolgen schützen. Achten Sie als Fahrer auch auf Ihre Beifahrer und besonders auf die richtige Sicherung Ihrer Kinder."
Die Schwerpunktkontrollen gegen Raser finden im Rahmen des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogramms 2020 'Bayern mobil – sicher ans Ziel' statt. Das große Maßnahmenpaket reicht von verstärkter Öffentlichkeitsarbeit über Verkehrsüberwachung bis hin zur verbesserten Verkehrsraumgestaltung. Das Verkehrssicherheitsprogramm ist unter www.sichermobil.bayern.de abrufbar. Ziel ist, in Bayern bis zum Jahr 2020 die Unfallzahlen weiter zu reduzieren und insbesondere die Zahl der Verkehrstoten auf unter 550 zu senken.