Neues Projekt gegen Einbrecherbanden
München, 23.03.2017Neues EU-Projekt gegen internationale Einbrecherbanden - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verstärkt Polizeizusammenarbeit mit anderen Ländern: Federführung beim Polizeipräsidium München - Einbrecherbanden häufig aus Serbien - Ermittlernetzwerk zwischen Deutschland, Österreich und Schweiz geplant
+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verstärkt im Kampf gegen internationale Einbrecherbanden die Polizeizusammenarbeit mit anderen Ländern. Die Bayerische Polizei hat deshalb unter Federführung des Polizeipräsidiums München ein neues länderübergreifendes EU-Projekt gestartet, das 'Danube Domestic Burglary Project'. Ein erster Workshop mit internationaler Beteiligung renommierter Polizeiexperten fand am 21. und 22. März in München statt. Das Projekt wird von der Hanns-Seidel-Stiftung und den EU-Fonds des 'Danube Transnational Programme' finanziell gefördert sowie vom Bundeskriminalamt und Europol unterstützt. "Wir müssen die länderübergreifende Zusammenarbeit gegen internationale Einbrecherbanden weiter verbessern", gab der Innenminister als Ziel aus. Besonders im Blick ist laut Herrmann Serbien, das in Ermittlerkreisen als eines der Hauptherkunftsländer für reisende Wohnungseinbrecher gilt. +++
Wie Herrmann erläuterte, wird jetzt gezielt daran gearbeitet, die Zusammenarbeit mit den serbischen Polizeibehörden weiter auszubauen. "Wir erhoffen uns davon wertvolle Informationen über mögliche Tatverdächtige sowie ein konsequenteres Vorgehen der serbischen Polizeikollegen gegen dortige Bandenstrukturen", so der Minister. Darüber hinaus ist nach Herrmanns Worten geplant, ein spezielles Netzwerk von Polizeiexperten zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz einzurichten. "Wir wissen, dass professionelle Einbrecher häufig nicht nur in Deutschland, sondern auch in unseren Nachbarstaaten Österreich und der Schweiz ihr Unwesen treiben."
Das internationale Ermittlernetzwerk könnte auch die bereits bestehenden Kooperationsvereinbarungen zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität ergänzen, die Herrmann vergangenes Jahr mit seinen Ministerkollegen aus Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen geschlossen hat. Das umfangreiche gemeinsame Maßnahmenpaket umfasst einen schnelleren und besseren Informationsaustausch, eine stärkere gemeinsame Täterfahndung sowie eine noch intensivere Zusammenarbeit bei konkreten Ermittlungsverfahren und in der Prävention.
Das neue EU-Projekt baut auf dem 'Danube Property Crime Project' auf, das von März 2015 bis Oktober 2016 unter Federführung des Polizeipräsidiums München durchgeführt wurde. Ziel des 'Danube Property Crime Project' war, Erkenntnisse über die Zusammensetzung von Täternetzwerken, über Transport- und Absatzwege der Tatbeute sowie über die Vorgehensweisen von Täterbanden zu gewinnen.
Den Rahmen für beide Projekte bildet die 'Europäische Strategie für die Donauregion'. Ziel ist, durch eine verstärkte Zusammenarbeit das wirtschaftliche und soziale Potential der Donaustaaten zu stärken. Im Mittelpunkt stehen elf Prioritätenfelder, unter anderem der Bereich 'Zusammenarbeit zur Förderung der Sicherheit und zur Bekämpfung der schweren und organisierten Kriminalität'. Dieser Schwerpunkt wird vom bayerischen Innenministerium gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium und Bulgarien koordiniert.