Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann: Immer weniger untergebrachte Asylbewerber in Bayern
München, 13.08.2018Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann: Immer weniger untergebrachte Asylbewerber in Bayern - Erstmals seit Herbst 2015 weniger als 100.000 Bewohner in Asylunterkünften
+++ Die Zahl der Menschen, die in den bayerischen Asylunterkünften leben, ist erstmals seit Oktober 2015 wieder unter die Marke von 100.000 gefallen. Das hat Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann heute bekannt gegeben. Zum 1. August 2018 seien bayernweit exakt 99.961 Bewohner in Asylunterkünften erfasst gewesen – der niedrigste Stand seit fast drei Jahren. Wie Herrmann erklärte, seien in diese Gesamtzahl nicht nur jene Menschen eingerechnet, die im laufenden Asylverfahren in einer Unterkunft untergebracht sind, sondern auch bereits anerkannte Asylbewerber, die bislang keine Wohnung gefunden haben und daher noch weiter in ihrer Unterkunft wohnen dürfen. Herrmann: „Nach der Flüchtlingskrise im Herbst 2015 stieg die Zahl der Untergebrachten bis Mai 2016 auf mehr als 155.000 an. Seitdem geht die Zahl der Menschen, die wir in unseren Unterkünften unterbringen und versorgen, immer weiter zurück.“ +++
Auch die Zahl der Asylbewerber, die neu in unser Land kommen, ist mittlerweile auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Im ersten Halbjahr 2018 wurden laut Herrmann rund 11.300 neue Asylanträge in Bayern gestellt, im Gesamtjahr 2016 etwa waren es noch rund 82.000. Im selben Zeitraum haben insgesamt 7.858 Personen, weitestgehend mit Asylhintergrund, Bayern wieder verlassen. 6.096 taten dies freiwillig, 1.762 vollziehbar ausreisepflichtige Personen wurden abgeschoben.
Wie Herrmann erklärte, stehe Bayerns Asylpolitik für Humanität bei der Unterbringung, für eine erfolgreiche Integration von Menschen mit Bleibeberechtigung, aber auch für Ordnung, Steuerung und Begrenzung. Denn Integration gelinge nur dann erfolgreich, wenn die Aufnahmefähigkeit einer Gesellschaft nicht überfordert werde. Mit diesem Kurs sei der Freistaat höchst erfolgreich. Seit Oktober 2015 sind nach Herrmanns Worten bereits rund 154.000 Geflüchtete in Ausbildung, Praktikum oder Arbeit integriert worden. Insgesamt waren im Mai 2018 in Bayern bereits mehr als 43.000 Menschen aus den Hauptasylherkunftsländern (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien) sozialversicherungspflichtig beschäftigt. „Es gibt kein anders Bundesland, in dem die Integration in den Arbeitsmarkt so gut gelingt, wie in Bayern“, betonte der Minister.
In den Jahren 2016 und 2017 haben in Bayern 85.451 Personen einen Schutzstatus erhalten. Allein aus den acht Asylhauptherkunftsländern waren Ende 2017 circa 36.000 beschäftigt, ohne auf Hartz-IV angewiesen zu sein. Circa 57.000 erwerbsfähige Menschen aus den acht Asylhauptherkunftsländern waren nicht erwerbstätig und im Hartz-IV-Bezug. „Diesen gelten unsere vorrangigen Bemühungen, sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren, denn hier bestehen noch erhebliche Potentiale für die bayerische Wirtschaft“, sagte Herrmann.