Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gratuliert der 'Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus' zum zehnjährigen Jubiläum

München, 25.03.2019

Erfolgsmodell gegen politischen Extremismus - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gratuliert der 'Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus' zum zehnjährigen Jubiläum: Hervorragende Präventionsarbeit - Demokratie pflegen und verteidigen

+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute der 'Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus' (BIGE) zu ihrem zehnjährigen Jubiläum gratuliert. "Politischer Extremismus jeglicher Couleur hat in Bayern nichts verloren", sagte der Minister. "Sämtliches Gedankengut dahingehend gefährdet unser sicheres Zusammenleben in der Gesellschaft und gehört deshalb im Keim erstickt. Ich danke der BIGE für ihre hervorragende Präventionsarbeit". 2009 wurde die BIGE in München im Zuge der Umsetzung des Bayerischen Handlungskonzepts gegen Rechtsextremismus als zentrale Informations- und Beratungsstelle der Staatsregierung für die Bekämpfung des Rechtsextremismus eingerichtet. Sie steht Bürgern, Kommunen und Schulen als Ansprechpartner zur Verfügung und bietet vielfältige Informationen und Beratungsleistungen an. Die BIGE vernetzt verschiedene Institutionen und trägt zu einem übergreifenden Informationsaustauch zwischen allen Betroffenen bei. Seit 2016 gibt es einen weiteren Standort der BIGE auch in Nürnberg. +++

Ihr Aufgabenspektrum hat sich über die Jahre erweitert: Inzwischen ist die BIGE neben dem Rechtsextremismus auch in den Phänomenbereichen des Linksextremismus, der verfassungsschutzrelevanten Islamfeindlichkeit und der 'Reichsbürger und Selbstverwalter' aktiv. Bei der BIGE ist zudem ein Aussteigerprogramm angesiedelt. Einzelpersonen, bei denen eine Deradikalisierung möglich erscheint, werden von speziell ausgebildeten Betreuern in ihrem Ausstiegsprozess begleitet. "Unsere Geschichte lehrt uns, wohin Rechtsextremismus und Rassismus führen können, nämlich zu einem totalitären System wie zu Zeiten des Nationalsozialismus mit Mord, Verbrechen und menschenverachtenden Taten", sagte Herrmann und weiter: "Die BIGE steht für unsere freiheitliche demokratische Grundordnung und übernimmt eine überaus wichtige Aufgabe für deren Erhaltung." Das Grundgesetz schreibe fest, dass fundamentale Werte – in erster Linie die Menschenwürde jedes Einzelnen – die unveränderliche Basis des deutschen Staates bilden und deshalb entschlossen gegen alle Angriffe verteidigt werden müssen. "Das bedeutet aber nicht nur die Abwehr von bereits entstandenen Gefahren, sondern vor allem, problematische Entwicklungen zu erkennen und frühzeitig gegenzusteuern", erklärte Herrmann. "Demokratie muss jeden Tag aufs Neue gepflegt und verteidigt werden, sie braucht Mut und Tatkraft, Bekenntnis und Einsatz und letztendlich aktive und engagierte Demokratinnen und Demokraten", so der Minister.

Die Präventionsarbeit nimmt laut Herrmann einen breiten Raum ein, insbesondere bei Jugendlichen und Heranwachsenden. So bietet die BIGE Informationsveranstaltungen für Schülerinnen und Schüler aller Schularten ab Jahrgangsstufe acht sowie Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte in Kooperation mit den Regionalbeauftragten für Demokratie und Toleranz an. Außerdem ist sie in die Aus- und Fortbildung von Mitarbeitern staatlicher und kommunaler Behörden eingebunden. Bei der Beratung von Kommunen liegt derzeit der Schwerpunkt bei rechtsextremistischer Agitation gegen Asylbewerber und deren Unterkünfte.

Über ein Bürgertelefon (089-2192-2192) sind die Mitarbeiter der BIGE bei Fragen und Problemen für jedermann erreichbar. Weitere Informationen zur BIGE sind auf der neuen Website zu finden unter www.bige.bayern.de.