Herrmann - 2. Bayerische Verkehrssicherheitskonferenz in Ingolstadt
München, 17.10.20222. Bayerische Verkehrssicherheitskonferenz in Ingolstadt: Innenminister Joachim Herrmann warnt vor Gefahren durch Drogen und Medikamente im Straßenverkehr - Cannabisfreigabe gefährdet Verkehrssicherheit
+++ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat heute in Ingolstadt vor Gefahren durch Drogen und Medikamente im Straßenverkehr gewarnt. Auf der 2. Bayerischen Verkehrssicherheitskonferenz zum Verkehrssicherheitsprogramm 2030 'Bayern mobil – sicher ans Ziel' erklärte Herrmann: "Drogeneinfluss im Straßenverkehr ist lebensgefährlich, für sich und andere. Vielen ist leider nicht bewusst, dass auch legale Medikamente zur Fahruntüchtigkeit führen können." Der Innenminister appellierte, bei Medikamenteneinnahme unbedingt den auch aus der Werbung bekannten Ratschlag zu beherzigen: "Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker!" Laut Herrmann können selbst rezeptfreie Medikamente in Kombination mit anderen Medikamenten oder auch geringen Mengen Alkohol die Reaktionsfähigkeit enorm beeinträchtigen und so zu einer Verkehrsgefahr werden. +++
Zum Thema 'Fahrtüchtigkeit im Blick: Medikamente und Drogen - Zu Risiken und Nebenwirkungen im Straßenverkehr' hielten auf der heutigen Verkehrssicherheitskonferenz eine Reihe von Verkehrsexperten Vorträge. Dabei ging es unter anderem um die Auswirkungen der Medikamenteneinnahme auf die Fahrtüchtigkeit, welche Herausforderungen es bei Schmerzpatienten und Dauermedikation gibt und inwieweit sich Medikamentenmissbrauch vorbeugen lässt.
Als für die Verkehrssicherheit hochproblematisch bezeichnete der Innenminister die Pläne der Bundesregierung zur Cannabis-Freigabe. "Die Legalisierung von Cannabis wird mehr Probleme schaffen, als aus Sicht der Bundesregierung dadurch gelöst werden sollen", ist sich Herrmann sicher. Der Minister befürchtet, dass die Cannabis-Freigabe unweigerlich zu mehr Fahrten unter Drogeneinfluss und damit zu zusätzlichen Gefahren im Straßenverkehr führen könnte. "Der Cannabiskonsum kann ganz erheblich die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen", so Herrmann. "Wir rechnen mit einem Anstieg der Unfallzahlen unter Drogeneinfluss."
Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss stieg in Bayern bereits 2021 um knapp fünf Prozent auf 586 (2020: 560). Dabei kamen fünf Menschen ums Leben (2020: 9). 2022 bewegt sich die Zahl der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss von Januar bis Ende August mit 396 weiterhin auf dem hohen Niveau des Vorjahreszeitraums (392). Die Zahl der dabei getöteten Menschen stieg in diesem Zeitraum von drei auf vier im Vergleich zum Vorjahr. Darüber hinaus verhinderte die Bayerische Polizei im vergangenen Jahr 4.121 Fahrten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss (2020: 4.138) und brachte 32.107 Fahrten unter Alkohol- oder Drogeneinfluss zur Anzeige (2020: 31.334).
Weiterführende Informationen zum Verkehrssicherheitsprogramm 2030, das gemeinsam mit dem bayerischen Verkehrsministerium entwickelt wurde, gibt es unter www.sichermobil.bayern.de.