S-Bahn-Ausbau zwischen Fürth und Erlangen

München, 28.09.2018

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann einigt sich mit Bahn und Verkehrsministerium auf Interimslösung für S-Bahn-Ausbau zwischen Fürth und Erlangen - Verkehrsstaatssekretär Josef Zellmeier sagt gleichzeitigen Bau beim Südzugang Eltersdorf zu

+++ Für den S-Bahn-Ausbau zwischen Nürnberg und Erlangen, der Strecke mit dem höchsten Fahrgastaufkommen des gesamten S-Bahn-Netzes Nürnberg, ist eine Übergangslösung in Sicht. In einem Gespräch mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für den Freistaat Bayern, Klaus-Dieter Josel, Verkehrsstaatssekretär Josef Zellmeier und Innenminister Joachim Herrmann einigten sich die Beteiligten darauf, dass der Realisierungs- und Finanzierungsvertrag für die Interimslösung auf dem viel befahrenen Abschnitt zwischen Fürth und Erlangen noch im Oktober unterzeichnet werden soll. Herrmann: „Damit wird es auf der Strecke zwar keinen exakten 20-Minuten-Takt geben, aber es wird möglich sein, dass dann drei S-Bahnen pro Stunde und Richtung fahren können.“ Herrmann freute sich auch über die Zusage von Staatssekretär Zellmeier, den Südzugang zum Haltepunkt Eltersdorf gleichzeitig herzustellen. Darüber hinaus begrüßte Herrmann auch die Zusage von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, den Güterzugtunnel Fürth in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufzunehmen. +++

Die Interimslösung, bei welcher behelfsweise in Fürth-Unterfarrnbach sieben Weichen eingebaut werden, ist notwendig geworden, weil aufgrund des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts zum Fürther Verschwenk derzeit der Ausbau in diesem Streckenabschnitt stockt. Ein endgültiger Ausbau der Strecke könnte deshalb nach den Angaben der Deutschen Bahn rund 10 Jahre dauern. Baubeginn für die Interimslösung soll im Jahr 2019, Fertigstellung im Jahr 2021 sein. Für Innenminister Joachim Herrmann eine lohnenswerte Investition: „Auf dieser Strecke sind im S-Bahn-Netz Nürnberg die meisten Leute unterwegs. Nachdem sich der S-Bahn-Ausbau in diesem Abschnitt erheblich verzögert, halte ich die Interimslösung für dringend notwendig.“ Der Realisierungs- und Finanzierungsvertrag dafür kann nach den Worten von Verkehrsstaatssekretär Josef Zellmeier noch im Oktober unterzeichnet werden.

Sehr erfreut reagierte Herrmann auf die Ankündigung Zellmeiers, gleichzeitig den bereits planfestgestellten Südzugang der S-Bahnstation in Eltersdorf zu bauen. Es soll aber nicht nur der Südzugang hergestellt werden, vielmehr wird die S-Bahn durch den Einbau von zusätzlichen Weichen südlich des Haltepunktes in beiden Fahrtrichtungen den Bahnsteig der Station Eltersdorf anfahren können. Derzeit noch bestehende Bahnsteigprovisorien sind dann nicht mehr erforderlich. Herrmann: „Damit ist auch eine vom Fernverkehr getrennte Ansteuerung des Mittelbahnsteiges möglich. Der Fernverkehr fährt weiterhin über die Außengleise, wird allerdings nicht mehr durch eine vorausfahrende S-Bahn behindert.“ Für diese Variante braucht die Bahn zusätzliche Weichen mit entsprechenden Anpassungen und zusätzlichen Signalisierungselementen. Sie veranschlagt hierfür Kosten in Höhe von rund vier Millionen Euro. Zellmeier: „Der große Vorteil ist, dass beide provisorischen Bahnsteige ersatzlos entfallen. Außerdem schaffen wir durch den Südzugang für die überwiegend südlich des Haltepunktes wohnende Bevölkerung von Eltersdorf einen direkten und schnellen Weg zur S-Bahn.“

Ein weiteres Projekt nimmt nach einem Gespräch zwischen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und Innenminister Joachim Herrmann ebenfalls Fahrt auf: Das Bundesverkehrsministerium hat den Güterzugtunnel Fürth, der südwestlich von Nürnberg beginnen, bis Eltersdorf führen und das Streckennetz im Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen entlasten wird, in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgestuft. Demnach könnte nach Einschätzung der Deutschen Bahn dann zum Fahrplan 2028 die neue Güterzug-Strecke in Betrieb gehen.